Graz war es lange Zeit gewohnt, seine Ruhe zu haben. Nach einer kurzen Phase als kaiserliche Residenz vor fast 500 Jahren war es vorbei mit der ganz großen politischen Bedeutung, und im letzten Jahrhundert lag die Stadt ein paar Jahrzehnte lang gar am Ende der westlichen Welt: Da wuchs die Beschaulichkeit himmelhoch.
Den Herrschaften verdankte Graz den Beinamen Pensionopolis. Den braucht es heute nicht mehr, dafür sorgen schon die 60.000 Studenten. Aber vielleicht schuldet die Stadt ausgerechnet den weltgewandten Ruheständlern von damals ihre Liebe zum Süden, ihre Offenheit, ihre unerschütterliche Bürgerlichkeit.
Über das besondere südliche Flair der Stadt ist bereits viel geschrieben worden, viele schätzen ihre Italianitá und übersehen dabei möglicherweise, dass Graz aus vielen Einflüssen etwas ganz Eigenes gemacht hat. Wer Mitteleuropa erleben will, muss Graz besuchen. Jahrhunderte lang hat die Stadt wie ein Schwamm das Andere aufgesaugt. Graz liegt an einem Kreuzungspunkt europäischer Kulturräume, hier mischte sich Italienisches, Pannonisches, Slawisches unter die Grundsubstanz.
Das ist der Stadt gut bekommen. Es gibt hier kein Regelwerk dafür, wie die Dinge zu sein haben. Es wird lustvoll darüber gestritten, wie viel zeitgenössische Architektur die historische Bausubstanz immerhin als Weltkulturerbe der UNSECO ausgezeichnet verträgt. Aber wehe, jemand wagt es, über Kunsthaus oder Murinsel zu schimpfen!
Und die Trauer darüber, dass gerade kein passendes Meer in der Nähe liegt, ist auch schon überwunden, seit die Wellenreiter die Mur für sich entdeckt haben.
Die Grazer verfügen eben über die Fähigkeit, aus dem, was sie haben, etwas zu machen. Daraus folgt: Wien hat seine hauptstädtische Bedeutsamkeit, Salzburg hat seine kulturelle Geschäftigkeit, Graz hat seinen Spaß.
Auf dem Uhrturm, dem Grazer Wahrzeichen, zeigt der große Zeiger die Stunden an und der kleine die Minuten. Das ist keine Spinnerei, sondern ein wohl überlegter Trick, den Leuten das Leben angenehmer zu machen. Schon zu Zeiten, als noch nicht jeder eine Armbanduhr trug, ließ sich so mit einem Blick auf die Uhr erkennen, wie spät es war. Sehr wichtig, weil es zeigte: Ein schnelles Achterl unter Freunden ging sich immer aus. Es geht sich heute noch aus.
Der Uhrturm wurde im 16. Jahrhundert erbaut, und Graz hat sich seither die Findigkeit bewahrt, wenn es um die Leichtigkeit des Seins geht.
Der südliche Glanz, der die Stadt umgibt, ist dafür nur ein Symptom von vielen. Zahlreiche italienische Renaissance-Architekten, eigens zu diesem Zweck importiert, gaben der Stadt ihr Gesicht; das sieht man dem best erhaltenen Stadtkern Mitteleuropas noch heute an.
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Text: Graz Tourismus
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