Wien
Musikspaziergänge



Auf den Spuren berühmter Musiker ...

von Tita Büttner

MOZARTHAUS (ehemals „FIGAROHAUS“) 1., Domgasse 5, wegen umfassender Neugestaltung geschlossen bis 26.1.2006. Wiedereröffnung zu W. A. Mozarts 250. Geburtstag am 27.1.2006!

In der Domgasse Nr. 5 befindet sich die einzige von einem Dutzend Wiener Wohnungen Mozarts, die bis heute erhalten ist. Im Mozarthaus logierte der Komponist vom 29. September 1784 bis zum 24. April 1787. Sein Domizil im ersten Stock war geradezu herrschaftlich: mit vier Zimmern, zwei Kabinetten und einer Küche. Wolfgang Amadeus verbrachte hier seine wahrscheinlich glücklichsten Jahre. Jedenfalls behielt er keine andere Wohnung so lang wie diese. Großartige Werke sind hier entstanden, unter anderen „Die Hochzeit des Figaro“.

Vor allem zu dieser Zeit war Mozart ein gefeierter Künstler, hatte einen illustren Freundeskreis und wurde zu zahlreichen Konzerten in Adelshäuser gebeten. Ausgelassene Feste wurden gefeiert, man musizierte und spielte Billard. Sein väterlicher Freund Joseph Haydn kam zu Besuch, und Mozarts junger Schüler Johann Nepomuk Hummel lebte sogar zwei Jahre hier im Haus. Wahrscheinlich befand sich auch der 17-jährige Ludwig van Beethoven (1770 Bonn - 1827 Wien) unter den Besuchern. Er war eigens aus Bonn angereist, um bei Mozart Stunden zu nehmen, musste jedoch wegen seiner todkranken Mutter abreisen, bevor der Unterricht begann.

Seit 2006 wurde nach einer umfassenden Generalsanierung des Gebäudes das „Mozarthaus Vienna“ der Betrieb auf dann insgesamt sechs Etagen aufgenommen. Auf 1.000 m² Gesamtfläche taucht der Besucher in die Welt Mozarts ein: mit seiner gewaltigen Genialität und Kreativität, seiner Familie, seinen Freunden und seinen Gegnern im Wien der späten Barockzeit. Hören Sie die berühmten Melodien aus „Die Hochzeit des Figaro“ und lernen Sie Mozarts schillernde Persönlichkeit kennen - ein Erlebnis der Superlative.

Durch den Torbogen Domgasse 2 kommen Sie wieder auf den Stephansplatz – zur Rückseite des Domes. Gleich gegenüber dem Tor, durch das Sie ins Freie getreten sind, befindet sich unter der Capistrankanzel die Kruzifixkapelle, von wo aus Mozarts Leichnam zum Friedhof St. Marx gebracht wurde.

Gehen Sie nun durch den Durchgang des Hauses Stephansplatz 6 in die Wollzeile und benutzen Sie dort ein weiteres „Durchhaus“: Wollzeile 5a. (Vorbei am „Figlmüller“, der berühmt ist für seine besonders großen „Wiener Schnitzeln“). So gelangen Sie zur Bäckerstraße. Wenden Sie sich nach rechts. Vielleicht können Sie etwas Zeit für die alten Innenhöfe auf dem folgenden Wegstück erübrigen: Bäckerstraße 7 ist eines der wenigen Bürgerhäuser mit Renaissance-Arkaden aus dem 16. Jahrhundert und einer Sammlung alter Schmiedeeisenarbeiten an den Wänden. Bäckerstraße 12 trägt die Hausbezeichnung „allwo die Kuh am Brett spielt“ mit dementsprechenden Freskenresten. Im barocken Bürgerhaus auf Nr. 16 wurde im Hof eine moderne Kletterwand eingerichtet. Gleich darauf stehen Sie auf dem DR.-IGNAZ-SEIPEL-PLATZ

Werfen Sie einen Blick in die Universitätskirche (Jesuitenkirche) aus dem Jahr 1627. Die „vorgetäuschte Kuppel“ sehen Sie am besten, wenn Sie vom hellen Stein des Mittelschiffes aus empor schauen. Von September bis Juni finden in der Kirche Sonntagsmessen mit Kirchenmusik, u.a. von Haydn, Mozart und Schubert, statt (10.30 Uhr).

STADTKONVIKT (vormals alte Universität)
1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz (gegenüber der Akademie)

In diesem Haus, das Sie leider nicht besichtigen können, war sowohl das „Akademische Gymnasium“, als auch das „Kaiserlich-königliche Stadtkonvikt“ untergebracht. Hier erhielt der elfjährige Franz Schubert von 1808 bis 1813 eine profunde schulische und musikalische Ausbildung als Hofsängerknabe. Antonio Salieri hatte als zuständiger Hofkapellmeister das überragende musikalische Talent des Knaben erkannt und den begehrten Stiftungsplatz befürwortet.

AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2

Der prachtvolle Festsaal der Akademie der Wissenschaften kann wochentags von 8 bis17 Uhr besichtigt werden (wenn keine Veranstaltungen stattfinden; bitte beim Portier fragen). Am 27. März 1808 wurde hier in der Aula der 76. Geburtstag von Joseph Haydn gefeiert. Alles, was Rang und Namen hatte, war anwesend (auch Haydns ehemaliger Schüler Beethoven). Geschmückt mit allen Orden und Auszeichnungen wurde der greise Musiker unter dem Jubel der Anwesenden auf einem Tragsessel hereingetragen, um einer sensationellen Aufführung seiner „Schöpfung“ beizuwohnen. Dies sollte des Meisters letzter Auftritt sein. Ein Jahr später, im Mai 1809, als Wien gerade von Napoleon besetzt war, schloss Joseph Haydn für immer die Augen. Napoleon postierte vor dem Haus des Komponisten (heute eine Haydn- Gedenkstätte mit einem Brahms-Gedenkraum, Wien 6., Haydngasse 19) eine Ehrenwache.

Im Dezember 1813 feierte der 43-jährige Beethoven in der Aula der Akademie ebenfalls einen triumphalen Erfolg – mit seiner 7. Symphonie und der Uraufführung seines symphonischen Werkes „Wellingtons Sieg in der Schlacht bey Vittoria“, in dem er Napoleons Niederlage in Spanien darstellte. Er dirigierte beide Werke, doch konnte er den tosenden Beifall, mit denen sie aufgenommen wurden, nicht hören. Denn zu diesem Zeitpunkt war Beethoven bereits taub. Wenige Monate später gelang Ludwig van Beethoven mit diesem Programm sogar der internationale Durchbruch. Denn die zum soeben beginnenden Wiener Kongress angereisten Staatsmänner waren von Beethovens Musik geradezu überwältigt und warben in ihrer Heimat für den Musiker.

Folgen Sie nun der Bäckerstraße weiter bis zum Stubenring (siehe Stadtplan). Ganz nach Belieben können Sie nun Ihren Weg zu Fuß fortsetzen oder ein paar Stationen auslassen, um mit der Straßenbahnlinie 1 über die prachtvolle Ringstraße zu fahren und dabei verschiedenste „musikalische Abstecher“ zu unternehmen - etwa an den Stationen (siehe Stadtplan)



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