Wer viel (Ski-)Sport treibt, braucht dazu erstens Aufstiegshilfen und muss zweitens auch ausgedehnte Pausen einlegen. Dabei kommt es – neben der besten technischen bzw. kulinarischen Versorgung – auch auf ein ansprechendes Ambiente an.
In den Ski- und Wandergebieten Innsbrucks und seiner Feriendörfer hat man dies schon vor geraumer Zeit erkannt und etliche Seilbahnen, Stationen und Restaurants auf dem Berg architektonisch gestalten lassen. Frühestes Beispiel dafür ist der Bau der Nordkettenbahnen 1928, die vom Tiroler Architekten Franz Baumann entworfen wurden, in jüngster Zeit wurden neue Restaurants auf dem Hoadl in der Axamer Lizum und auf dem Patscherkofel eröffnet.
Am Fuße des Skigebiets Patscherkofel, auf der Heiligwasserwiese, entstand das neue
OLEX-Restaurant von Peter Urban, das sich als schlichter Flachbau mit schönem Schwung perfekt ins Gelände fügt. Große raumhohe Glasflächen sorgen dabei für den Genuss der freien Sicht nach draußen und damit für das Gefühl, mitten in den Bergen zu sitzen.
Noch mehr gilt das für das Panoramarestaurant Downhill bei der Bergstation der Patscherkofelbahnen. Geplant vom Architekten Martin Gruber, ist es ein gelungenes Beispiel dafür, was Architektur in einem Skigebiet braucht: viel Platz, viel Sonne, einen schönen Ausblick und – nicht zuletzt – die Möglichkeit, im Freien zu sitzen. Erzielt wurde dies mit einem Bau, der einerseits Schutz vor der Witterung ausstrahlt – mit dem auskragenden Dach und den umlaufenden Brüstungen wirkt es wie ein starkes Stück Fels, das sich Wind und Kälte entgegenstellt –, der sich andererseits nach außen hin öffnet. Panoramafenster, die rund um das Gebäude geführt sind, und großzügige Sonnenterrassen mit rund 700 qm Gesamtfläche tragen das Ihre dazu bei.
Sonne, Sonne und noch mehr Sonne ist das Thema auf dem Hoadl im Skigebiet Axamer Lizum. Die Bergstation der dortigen Standseilbahn, das Hoadlhaus, definiert mit riesigen Glasflächen und seiner Lage auf einem perfekten Aussichtspunkt den Begriff des Panoramarestaurants neu. Architekt Klaus Mathoy konstruierte hier auf 2.340 Metern Seehöhe alle vier Fassadenfronten fast ausschließlich aus Glas. Die Gäste sitzen im alpinen Wintergarten, wenn die Tore geschlossen sind. An sonnigen Tagen gleiten die Glastore in eine Holz-Zwischendecke am Dach – und das Restaurant verwandelt sich in eine großzügige Sonnenterrasse mit Blick übers Inntal und die mächtigen Bergketten der Stubaier Alpen und des Karwendelgebirges. Die Neigung des Bauwerks von 60 Grad und bis zu acht Meter hohe Räume sorgen für die optimale Sonneneinstrahlung, die mittels eines aufwändigen Energiekonzepts auch perfekt genutzt wird.
Das führt uns zurück zur Hungerburg- und Nordkettenbahnen, mit denen man im Norden von Innsbruck die Berge erobert. Die Stationen der Hungerburgbahn, die vom im Stadtzentrum gelegenen Congress Innsbruck auf die Hungerburg führen, gestaltete Zaha Hadid als organisch fließende Glasgebilde, die die Formen von Eis und Gletschern nachahmen, und fand damit nicht nur räumlich einen Anknüpfungspunkt an die von Franz Baumann geplante Nordkettenbahnen. Diese führt in zwei Etappen von der Hungerburg mit der Gondel ins Skigebiet auf der Nordkette, zuerst auf die Seegrube, von dort weiter auf das Hafelekar (2.269 m). Baumann entwarf nicht nur die Bahnen, sondern gestaltete auch die Stationen mit Bergrestaurants im Stil der Klassischen Moderne. Die spezifische Verbindung von Urbanität und Natur, die diesem Baustil eigen ist, beeinflusst bis heute Architekten in Tirol und verleiht ihren Bauten ein modernes, trotzdem regionalspezifisches Aussehen.
Informationen: Innsbruck Tourismus, Tel. +43-512-59850, office@innsbruck.info, www.innsbruck.info