Die Kinder- und Generationenprogramme auf Schloss Ambras, in den Tiroler Landesmuseen und in der Hofburg Innsbruck mit dem Alpenverein Museum machen’s möglich: An diesen kunstsinnigen Orten kann man Kultur und Geschichte ganz nah erleben, für ein paar Stunden Künstler sein oder in die Rolle historischer Persönlichkeiten schlüpfen.
Geschichten zur Geschichte lautet das Motto der Kinderführungen auf Schloss Ambras, die sich rund ums Jahr jeden Samstagnachmittag um 14.30 Uhr verschiedener Themen annehmen.
Wer hat eine Rüstung getragen und bei welchen Gelegenheiten? Wie ist sie hergestellt worden? Diese und andere Fragen werden beim Besuch der Rüstkammern im Rahmen der Führung „Rund um den Harnisch“ beantwortet, bei der 5- bis 8-Jährige selbst originale Rüstungsteile untersuchen und anprobieren dürfen. Um alles Ritterliche geht es auch bei „Wir sind Helden!“ für Kindergartenkinder und bei „Foul! Die Angst des Ritters vor dem Penalty“ für Kinder ab dem Volksschulalter und Jugendliche. Stehen dabei die Regeln des (sportlichen) Wettkampfs im Mittelpunkt, so stellt sich andererseits die Frage „Feldzug oder Hochzeit?“ – also danach, ob die Habsburger ihre Machtansprüche besser durch Kriege oder durch ihre Heiratspolitik verwirklichen konnten.
Wie der Alltag auf Schloss Ambras vor 400 Jahren ausgesehen hat, welche Kleidung die Menschen getragen und was sie gegessen haben bzw. wie ihre Arbeit und Freizeit abgelaufen ist, das erzählen die Führungen „Kleider machen Leute“ und „Leben wie ein Fürst“. Bei einem Rundgang durchs Schloss können Kinder ab 6 Jahren allen diesen Dingen (und noch vielen mehr) auf den Grund gehen. „Ferdinands Fest – ein Puppentheater“ lässt Kinder von 5 bis 7 Jahren erleben, wie Ferdinand II. und seine Frau Philippine Welser Feste gefeiert haben.
Der Natur und den fremden, neu entdeckten Regionen der Erde galt in der Renaissance besonders großes Interesse. Man beschäftigte sich mit der Antike, ihrer Mythologie und Kunst, und wollte so viel wie möglich über jene Länder erfahren, die die Entdecker der damaligen Zeit bereisten. Auf Schloss Ambras findet man deshalb viele Zeugnisse dieser Auseinandersetzung mit der Natur und den Kulturen fremder Länder, aber auch mit historischen und mythologischen Figuren. Die Führungen „Fabelhafte Tiere“ und „Zeus, Herkules und Co.“ erzählen davon. Wohl noch erstaunlicher ist die „Wunderwelt der Renaissance“, die es in den Kunst- und Wunderkammern des Schlosses zu entdecken gilt: Exotische Kunstwerke, Wunder der Natur, Kurioses und Kostbares sind hier zu bestaunen. Und in denselben Räumlichkeiten kommt schließlich auch große Spannung auf: Das „Kunstkammerquiz“ gibt Aufschluss über die geheimnisvollen Dinge, die Erzherzog Ferdinand II. dort gesammelt hat.
Für Kindergruppen werden die Führungen „Rund um den Harnisch“, „Leben wie ein Fürst“ und „Wunderwelt der Renaissance“ auf Anfrage auch in Englisch und Italienisch angeboten, der Führungsbeitrag beträgt 3 EUR, der Eintritt zum Schloss ist für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre frei.
Die Tiroler Landesmuseen bieten neben Programmen für Kindergartengruppen und Schulklassen auch einmal im Monat einen Familienrundgang an, bei dem man Interessantes aus Geschichte, Kunst, Archäologie und Kulturgeschichte erfährt. Die Kinder-Werkstatt für bis 12-Jährige wird abwechselnd einmal im Monat im Zeughaus, im Tiroler Volkskunstmuseum und im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum durchgeführt und die Themen sind weit gespannt: Je nach Jahreszeit geht es um die Tiere auf der Alm, Weihnachtsschmuck und um vieles andere, das in den Museen und in der Welt draußen von Interesse ist. Schließlich können sich angehende Künstler und begeisterte Hobbymaler im Offenen Atelier mit spezifischen Kunstthemen auseinandersetzen und bestimmte Techniken gleich selbst ausprobieren. Das Programm für jedes Alter zeigt unter anderem, wie die berühmten Künstler Richard Gerstl, Hubert Prachensky oder Erika Giovanna Kien zu den farbenprächtigen Ergebnissen gelangten, die heute in den Museen so bewundert werden.
Mit der Restaurierung der Hofburg Innsbruck, die 2010 mit der Wiedereröffnung der Kaiserappartements gekrönt wurde, sind nicht nur die prachtvollsten Räumlichkeiten der Innsbrucker Geschichte wieder öffentlich zugänglich, auch für kleine Besucher haben sich ganz neue Möglichkeiten aufgetan. Der Eintritt zur Hofburg und zum Alpenverein-Museum, das im ersten Stock untergebracht ist, ist für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre frei, am Sonntag auch für ihre Begleitung (bis zu 2 Erwachsene). Darüber hinaus werden auch ganz auf diese Altersgruppen zugeschnittene Führungen und Programme angeboten: Jeden Sonntag um 14.00 Uhr geht’s bei der Familienführung (EUR 2,- für Kinder, 3,- für Erwachsene) in der Hofburg kreuz und quer durch die Kaiserappartements – und durch ihre Geschichte, die vor allem mit Maria Theresia und Kaiserin Elisabeth (Sisi) verknüpft ist. Im Rahmen von Kids in der Burg können auf Anfrage nicht nur Kinderführungen gebucht, sondern auch Kindergeburtstage gefeiert werden: Kinder ab 5 Jahren feiern in den Prunkräumen mit höfischer Jause und einem Überraschungsgeschenk.
Das Alpenverein-Museum ist an sich schon ein eindrucksvoller Ort zu einem spektakulären Thema: Berge, eine unverständliche Leidenschaft. Aber ein Besuch lohnt sich noch mehr, wenn man eine der Führungen mitmacht oder einen der Workshops besucht: Herzklopfen verschafft ein Workshop den 8- bis 14-Jährigen, wenn sie wie die Kraxler durch die Ausstellung ziehen, „Nichts als scheußliche Berge …“ erleben die 14- bis 19-Jährigen, und die kleinsten Besucher, die 5- bis 7-Jährigen, erfahren die Ausstellung auf verschlungenen Wegen: Über Stock und Stein. Spaß macht das in jedem Fall – und es geht, anders als im wirklichen Bergleben, ganz ohne große Anstrengungen und erschreckende Gefahren vonstatten.
Information: Schloss Ambras, Tel. +43-1-52524-4802, info.ambras@khm.at, www.khm.at/ambras; Tiroler Landesmuseen, Tel. +43-512-59489-111 oder -198, anmeldung@tiroler-landesmuseen.at, www.tiroler-landesmuseen.at;
Hofburg Innsbruck, Tel. +43-512-587186-19, hofburg.ibk@burghauptmannschaft.at, www.hofburg-innsbruck.at; Alpenverein-Museum, Tel. +43-664-8556434, bergeleidenschaft@alpenverein.at, www.alpenverein.at/leidenschaft