Zum Dank für einen ertragreichen Sommer

Almabtrieb und Erntedankfeste

Im Spätsommer und Herbst, ehe es auf den Sommerweiden im Gebirge zu kalt wird, wird das Vieh von den Almen wieder zurück ins Tal gebracht. Da in früheren Zeiten in den kargen Tiroler Landstrichen ein möglichst hoher Ertrag an Milch, Butter und Käse ausschlaggebend für das Überleben der Bauern war, wurden die Kühe mit der größten Milchleistung (und die Leitkuh) für ihren Weg von der Alm früher besonders geschmückt: Prächtige Blumengebinde bildeten den Kopfputz, große Glocken zeugten vom Reichtum ihres Besitzers. Die beim Almabtrieb zu Tal ziehenden, geschmückten Kuhherden sind allerdings selten geworden, ist es doch im landwirtschaftlichen Alltag inzwischen üblich, das Almvieh "ganz profan" mit dem Traktoranhänger zu und von den Almen zu führen. Wo man dem Brauch des Almabtriebs treu geblieben ist, werden heute alle Kühe mit bunten Blumen und Bändern ausstaffiert und mit großen, schmucken Glocken behängt. Ihr Einzug ins Dorf ist ein pittoresker Anblick und wird an vielen Orten mit Alm- oder Dorffesten verbunden. Rund um Innsbruck kann man dem malerischen Schauspiel jeden Herbst in Natters, Mutters, Rinn und Ellbögen beiwohnen. In Rinn lässt man es übrigens nicht beim Almabtrieb bewenden, sondern feiert gleichzeitig auch Erntedank, etwas später folgt dann das Fest der Dankbarkeit in Axams. Dieser in Tirol eigentlich recht junge Brauch – er wurde erst in den 70er Jahren von der Tiroler Bauernjugend eingeführt –, fand in den letzten Jahren immer mehr Anhänger und wird in den Dörfern mit viel Liebe vorbereitet. Man bindet Erntekronen aus Ähren, Blumen und Feldfrüchten, schmückt die Altäre der Kirchen und lässt die landwirtschaftlichen Gaben im Rahmen von Prozessionen und Gottesdiensten weihen. Im Anschluss an den Gottesdienst darf dann mit Volksmusik, Tanz und gutem Essen und Trinken auch ganz weltlich gefeiert werden – schließlich soll das Erntedankfest ja auch die Belohnung für einen arbeitsreichen Sommer sein.

Informationen: Innsbruck Tourismus, Tel. +43-512-59850, Fax +43-512-59850-107, office@innsbruck.info, www.innsbruck.info

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