Der Dezember steht im Zeichen der Weihnachtsstimmung
Am vierten Sonntag vor Weihnachten beginnt mit dem Advent eine Zeit der Besinnlichkeit und Ruhe. In vielen Tiroler Familien wird ein aus Tannenzweigen geflochtener Adventkranz aufgestellt und - als Symbol für das Licht, das Christus in die Welt brachte - jeden Sonntag eine weitere seiner vier Kerzen angezündet. Während es draußen schneit, sitzt man gemütlich bei Glühwein und selbst gebackenen Keksen beisammen und singt Weihnachtslieder.
Stimmungsvolle Musik spielt auch bei den Bräuchen der
„Herbergsuche“ und des
„Anklöpfelns“ ein wesentliche Rolle. In
der „Herbergsuche“ wird die Suche Josefs und Marias
nach einem Quartier in Betlehem nachgespielt, beim
„Anklöpfeln“ ziehen kleine Gruppen von
Sängern von Haus zu Haus. Früher waren das die Armen
der Dörfer, die die Ankunft des Heilands verkündeten
und dafür Essen und Almosen erhielten. Heute sammeln die
Sänger, als Hirten kostümiert, meist für
karitative Zwecke. In Innsbruck kann man beides auch am
Christkindlmarkt vor dem Goldenen Dachl bestaunen, wo Brauchtumsgruppen
aus Innsbruck und den umliegenden Gemeinden alte Adventtraditionen
lebendig halten.
Hirten- und Krippenspiele, in denen die Weihnachtsgeschichte gespielt
und musikalisch nacherzählt wird, haben in vielen Tiroler
Orten Tradition, am 5. Dezember feiert man darüber hinaus den
Einzug des Hl. Nikolaus, der (brave) Kinder mit kleinen Geschenken
belohnt. In Innsbruck führt der Weg des Heiligen Mannes vom
Stadtteil St. Nikolaus über die Innbrücke bis zum
Innsbrucker Dom, wo eine stimmungsvolle Adventfeier mit Musik und Reden
abgehalten wird.
Früher wurde der Nikolaus bei seinen Besuchen zu Hause, in
Kindergärten und Schulen von einer furchterregenden
Teufelsfigur, dem „Krampus“ oder
„Klaubauf“, begleitet, der den
„schlimmen“ Kindern ordentlich Angst
einflößen sollte. Seit die Krampusse ihre Funktion
als Kinderschreck verloren haben, finden sie sich zu Gruppen zusammen
und ziehen – ganz ohne Hl. Nikolaus – rund um den
5. Dezember durch die Straßen. Besonders eindrucksvoll sind
solche „Krampusläufe“ in Igls, Patsch,
Götzens und Axams – und gar nicht so selten verbirgt
sich hinter Hörnern, schwarzem Fellkostüm und
Kettenrasseln selbst einer jener Lausbuben, die früher vor dem
Krampus Reißaus genommen hätten.
Am Heiligen Abend werden in Tiroler Häusern nicht nur
Weihnachtsbäume aufgestellt, sondern auch Weihnachtskrippen.
Die oft reich ausgestatteten geschnitzten Darstellungen des
Weihnachtsevangeliums nach Lukas zeigen Jesus, Maria und Josef im Stall
in Betlehem, Hirten, Engel und die drei Weisen aus dem Morgenland. Bis
Maria Lichtmeß (2. Februar) bleiben diese kunstvollen
Kleinode in den Stuben stehen und künden vom freudigen
Ereignis der Geburt Christi.
Informationen:
Innsbruck Tourismus, Tel. +43-512-59850, office@innsbruck.info,
www.innsbruck.info
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