400 Jahre Pharmaziegeschichte im Apothekenmuseum Innsbruck
Elfenbein, Steinbock- und Rhinozeroshorn, aber auch Schädeldecken, mumifizierte Hände sowie diverse pulverisierte menschliche Bestandteile: Das sind nur einige der skurrilen Ausstellungsstücke, die im Innsbrucker Apothekenmuseum Winkler zu besichtigen sind. Das im Jahre 1900 entstandene Museum, untergebracht in der 1326 gegründeten Stadtapotheke in Innsbrucks Altstadt, ist ein echter Geheimtipp in der heimischen Museenlandschaft. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Apotheke im Besitz der Familie Winkler; und so konnte der Museumsgründer Ludwig Winkler bei der Einrichtung auf Bestände zurückgreifen, die sich bereits durch den Jahrhunderte langen Familienbesitz der Apotheke und des Hauses angesammelt hatten.
Unter den ausgestellten Gegenständen befinden sich
Laborgeräte, Arbeitsutensilien und antike
Apothekengefäße, darunter einige Stücke aus
der Leibapotheke der Landesfürstin Claudia von Medici
(1604-1648). Bewundern kann man aber auch seltene Arzneidrogen und
Zubereitungen, wie jene aus „weißen
Mumien“, also von Leichen, die vom Meer ans Land geschwemmt
wurden und im Sand ausgetrocknet sind. Sie versprachen nämlich
größte Heilkraft, etwa gegen epileptische
Anfälle, Vergiftungen und das Pestfieber. Zu sehen sind auch
Teile des alten Apothekenmobiliars und pharmaziegeschichtlich
interessante Dokumente wie Bücher, Arzneimittelkataloge, usw.
Das kleine, aber feine Museum, das lange nur privat zu besichtigen war,
präsentiert sich seit einem Umbau 2003 zum
425-Jahr-Jubiläum der Familie Winkler mit einem eigenen Raum
für die barocke Apothekeneinrichtung und drei weiteren
Räumen mit den Ausstellungsgegenständen.
Information und
Terminvereinbarung: Von Montag bis Freitag von 8 bis 18
Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr, Apothekenmuseum Winkler, Herzog
Friedrich Straße 25, Tel. +43-512-589388, E-Mail:
stadt.apotheke.winkler@utanet.at. Besichtigungen nur nach Vereinbarung
für maximal zehn Personen.
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