Innsbruck
Brauchtum



Am Fuße des Olympiaberges
Geschichte und Geschichten rund um Igls

Die Gletscher der letzten Eiszeit formten die sanften Hügel und Senken des Mittelgebirgsplateaus, auf dem Igls liegt. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes, das seit 1942 zu Innsbruck gehört, findet sich 1273, doch ergaben archäologische Grabungen am so genannten Goldbichl, dass die Gegend schon viel früher besiedelt gewesen sein muss: Seit dem 19. vorchristlichen Jahrhundert bestand dort ein monumentaler Brandopferplatz, der erst während der Feldzüge von Drusus und Tiberius 15 v. Chr. zerstört wurde. Danach wurde es stiller um den Ort, denn das Bauerndorf lag ein wenig abseits der großen Verkehrsrouten von Norden nach Süden, der Römerstraße und der Salzstraße.
Überregionale Bekanntheit erwarb sich Igls erst wieder im Mittelalter, denn seit damals wurde hier zu Heilzwecken gebadet. Insgesamt gab es drei Badhäuser, eines von ihnen lag zwischen Igls und Lans und ist seit dem 15. Jahrhundert beurkundet. Um 1650 wurde dieses „Schwebelbad“ in den Aufzeichnungen des italienischen Hofpredigers P. Lequille als eines der berühmtesten Tiroler Bäder erwähnt. Aufgrund von Grabungsarbeiten versiegte die Quelle aber Mitte des 18. Jahrhunderts und der Badebetrieb musste eingestellt werden.

Nicht weniger Heilkraft, vor allem für die Nachbehandlung von Steinleiden, schrieb man seit dem 17. Jahrhundert der oberhalb von Igls auf 1.200 m gelegenen Quelle zu. 1652 wurde dort eine hölzerne Kapelle erbaut, die aber durch einen Brand zerstört wurde. Das 1662 an derselben Stelle errichtete Kirchlein zu Heiligwasser ist (zusammen mit der später angeschlossenen Gaststätte) heute noch ein beliebtes Ausflugsziel.

Doch nicht immer ging Igls als Ort der Ruhe und Erholung in die Geschichte ein. Die Chronik berichtet vom Igler Schützenhauptmann Peter Hilber, der als Gefolgsmann Joseph Speckbachers 1809 gegen Franzosen und Bayern kämpfte. Nach der Niederlage der Tiroler um Andreas Hofer musste Hilber flüchten und fand schließlich in Ebelsberg bei Linz ein neues Zuhause.

Zum beliebten Ort für Kuren und Sommertourismus avancierte Igls in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In Beda Webers „Handbuch für Reisende durch Tirol“ von 1837 wird das Dorf erstmals als Sommerfrische erwähnt. 1850 erbaute der Landwirt Span das erste Landhaus für Sommergäste und 1881 wurde das Hotel „Iglerhof“ eröffnet. Zum heutigen Aussehen des Dorfes trug indirekt ein Brand bei, der 1883 zwei Drittel der Häuser zerstörte. Die in der Folge errichteten neuen Bauten sind im Stile der Jahrhundertwende gehalten, und da es damals schon Mode war, den Sommer auf dem sonnigen Plateau mit dem milden Klima zu verbringen, entstanden in Igls etliche Villen, Landhäuser und Wochenendhäuschen, aber auch große Hotels. 1904 wurden diese Bemühungen um den Kur- und Sommertourismus besonders belohnt: Kaiser Franz Joseph ernannte das Dorf zum „Klimatischen Kurort“.

Durch den Bau der „Igler“, einer dampfbetriebenen Schmalspurbahn, die vom Zentrum Innsbrucks aus über Wiesen und durch Wälder nach Igls führt, wurde das Dorf 1900 besser erreichbar – auch wenn z.B. im Winter 1923/24 Sanatorium und „Iglerhof“ den Transport ihrer Gäste per Straßenbahn noch mit der Bereitstellung von Brennmaterial für die Dampflok unterstützen mussten. 1937 wurde die „Igler“ elektrifiziert; schon zuvor hatte man mit der Installation einer Bob- und mehrerer Rodelbahnen, vor allem aber 1928 mit dem Bau der Patscherkofel-Seilschwebebahn die Zeit des seit der Jahrhundertwende erstarkenden Wintertourismus eingeläutet. Nun besuchte die Prominenz den eleganten Ferienort nicht mehr nur im Sommer, auch im Winter genossen Adelige, Hollywoodstars und Politiker ihre Freizeit in Igls.

Mit der Patscherkofelbahn gelangt man in nur wenigen Minuten vom Dorf zur 1.960 m hoch gelegenen Bergstation am Hausberg der Igler, auf dem Franz Klammer bei den Olympischen Spielen 1976 seinen legendären Abfahrtssieg errang. Die im selben Jahr am Fuße des Berges errichtete Kunsteisbobbahn, auf der regelmäßig internationale Wettkämpfe ausgetragen werden, zeugt wie der Patscherkofel selbst auch heute noch von der sportlichen Bedeutung des idyllischen Ortes im Mittelgebirge.

Informationen: Innsbruck Tourismus, Tel. +43-512-59850, Fax +43-512-59850-107, office@innsbruck.info, www.innsbruck.info

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