Der Sohn eines Eisenwarenhändlers begann schon früh mit Drogen, vor allem Kokain und exzessivem Alkoholkonsum. Zu seiner Schwester Grete hatte er ein inzestuöses Verhältnis, von dem nicht restlos geklärt ist, ob es tatsächlich nicht nur literarisch kultiviert wurde. Trakl akzeptierte seine Abstammung zeitlebens nicht. Er hielt sich für den Sohn eines Kardinals oder eines anderen bedeutenden Mannes. Das hat er mit der deutschen Legendengestalt Kasper Hauser gemein, genau wie, dass er ständig Glockenläuten hörte und der Halluzination, hinter seinem Rücken stehe ein Mann mit einem gezückten Messer. Jedenfalls geht das aus seiner Krankenakte hervor. Dabei konnte er sich über mangelnde Anerkennung nicht beklagen: Er besuchte Else Lasker-Schüler in Berlin, fuhr zur Sommerfrische mit Adlof und Bessie Loos, seine Gedicht wurden vom legendären Ludwig von Ficker verlegt, über dessen Vermittlung ihm auch Ludwig Wittgenstein 20000 Kronen zukommen ließ. Wittgenstein fand seine Gedicht genial, und das heißt es etwas.
Fest steht, dass er seiner Neigung folgend Pharmazie studierte und sich freiwillig für den Einsatz im Ersten Weltkrieg meldete. Der Krieg war zu viel für sein drogenzernagtes Nerveskostüm. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch wurde er ins Garnisonsspital nach Krakau verlegt. Dort hatte er Anfang November 1914 um einen Besuch Wittgensteins gebeten. Wittgenstein erhoffte sich davon Auftrieb für die eigene Arbeit und Erholung. Er reiste durch die öden, nebligen Weiten Polens an. In Krakau erfuhr er vom Tod des Dichters. Trakl hatte dich einige Tage zuvor mit einer Überdosis Kokain umgebracht.
Text: Michael Ginthör
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