Wien
Musikspaziergänge



STRAUSS - Das Wien des Walzerkönigs ...

von Tita Büttner

PALAIS TODESCO
(1., Kärntner Straße 51)
Werfen Sie einen Blick auf dieses Haus. Johann Strauß war bereits 37 Jahre alt und immer noch ledig, als er 1862 eine Einladung des Baron Todesco annahm, dessen Lebensgefährtin (Henriette Treffz) eine gefeierte Opersängerin war. Eine ungewöhnliche Frau, die es trotz ihrer 44 Jahre und sieben unehelicher Kinder schaffte, sich in der Gesellschaft zu behaupten. Angeblich war es Liebe auf den ersten Blick, die Johann Strauß am 27. August jenes Jahres seine „Jetty“ im Stephansdom heiraten ließ. Fortan managte sie gemeinsam mit Johanns Mutter den Walzerkönig – und das äußerst erfolgreich die folgenden 16 Jahre ihrer Ehe.

STAATSOPER 
(1., Opernring 1, ca. 40-minütige Führungen – Info: www.wiener-staatsoper.at bzw. Tel. +43 1 51 444-2606)
Wenige Tage vor seinem Tod ging ein lang gehegter Wunsch von Johann Strauß in Erfüllung: Er dirigierte in der „Hofoper“, wie die Staatsoper damals hieß. Der damalige Operndirektor Gustav Mahler hatte ihn dazu eingeladen, und der 74-jährige Schani stand am Pult und leitete die Ouvertüre seiner „Fledermaus“. Am 3. Juni 1899 schloss der Walzerkönig im „Strauß-Palais“ (4., Johann-Strauß-Gasse 4, von Johann Strauß erbaut, jedoch im 2. Weltkrieg zerstört) für immer die Augen. Sein Sarg wurde in einem großen Trauerzug unter anderem auch an der Hofoper vorbeigeführt, wo man heute alljährlich beim Opernball tanzend dem Schöpfer so vieler unvergesslicher Dreivierteltakt-Melodien huldigt.

An der Ecke Kärntner Straße/Kärntner Ring steigen Sie in die Straßenbahnlinie 1 und genießen die Fahrt auf dieser Prachtstraße, dem „Schaufenster“ der ehemaligen Donaumonarchie.

Die erste Station heißt „Burgring“. Wenn Sie hier aussteigen, finden Sie den Burggarten mit Mozart-Denkmal, Hofburg und Volksgarten (mit gemütlichem Tanzcafé, in dem auch Johann Strauß und seine Kapelle zum Tanz aufspielten). In der Neuen Burg befindet sich das Museum

SAMMLUNG ALTER MUSIKINSTRUMENTE 
(Neue Burg, tägl. außer Dienstag, von 10 – 18 Uhr, günstiger mit der Wien-Karte)

Entlehnen Sie einen Audio Guide, der neben viel Wissenswertem auch musikalische Eindrücke vermittelt. So etwa die einzige erhaltene Originalaufnahme der Johann-Strauß-Kapelle: den „Frühlingsstimmenwalzer“, verewigt auf dem Wachszylinder eines Phonographen, den Thomas A. Edison 1877 erfunden hatte. Joseph Lanner ist auf einem Ölgemälde aus dem Jahr 1840 zu sehen. Vor Lanners Geige ist sein „Wiener Ländler“ zu hören. Der „Donauwalzer“ ertönt vor einem „Lebendem Bild“, das im Jahr 1860 gefertigt wurde. Unzählige interessante und kuriose Ausstellungsstücke erwarten Sie hier in imperialem Ambiente.

Weiter geht die Fahrt mit der Straßenbahnlinie 1 bis zu Station Rathausplatz/Burgtheater. Auf dem weitläufigen Rathausplatz findet alljährlich im Juli und August ein Musikfilm-Festival der Superlative statt. Einzigartige Aufnahmen denkwürdiger Konzerte, Opern und Operetten sind auf einer Riesen-Leinwand zu sehen, der Eintritt ist frei, und „Standln“ (Imbissbuden) servieren Köstlichkeiten aus aller Welt. In der vom Burgtheater aus gesehen linken Hälfte des Parks erwartet Sie das

(1) DENKMAL VON JOHANN STRAUSS 
VATER UND JOSEPH LANNER
(1., Rathauspark)
Den beiden „Ur-Vätern“ des Wiener Walzers wurde hier „von den dankbaren Wienern“ ein Denkmal gesetzt (gestaltet 1905 von Franz Seifert). 
Johann Strauß VATER – Johann Strauß SOHN: Die Namensgleichheit der beiden Walzer-Legenden führt immer wieder zu Verwechslungen. Damit nicht genug, hatte Vater Strauß noch zwei weitere, musizierende Söhne: Josef und Eduard. Und die mit all diesen "Sträußen" keineswegs verwandten Komponisten Richard Strauss und Oskar Straus machen die Verwirrung komplett.

Hier zur Entwirrung ein paar Fakten:
Johann Strauß VATER, 1804 – 1849, verfasste u.a. den „Radetzkymarsch“
Johann Strauß SOHN, 1825 – 1899, der "Walzerkönig“, komponierte u.a.
„An der schönen blauen Donau“, „Die Fledermaus“ und den „Zigeunerbaron“
Josef Strauß, 1827 – 1870, der zweite Sohn, schrieb
„Dorfschwalben aus Österreich“, „Sphärenklänge“ etc.
Eduard Strauß, 1835 – 1916, der dritte Sohn, setzte ca. 300 Tänze in Musik
Richard Strauss, 1864 – 1949, mit keinem der bisher Genannten verwandt,
schrieb u.a. „Der Rosenkavalier“, „Frau ohne Schatten“ etc.
Oskar Straus, 1870 – 1954, ebenfalls mit keinem der bisher Genannten verwandt,komponierte „Ein Walzertraum“ etc.

Und wer war Joseph Lanner, der auf dem Denkmal mit Vater Strauß verewigt ist? Ebenfalls ein genialer Walzerkomponist. Er war immerhin erst 18, als er den 15-jährigen Johann Strauß Vater in sein Quartett aufnahm. Sie komponierten und spielten Tanzmusik – in Gasthäusern, Cafés und auf Bällen. Ihre Walzer waren besonders schwungvoll, und sie spielten mit solcher Begeisterung, dass sie ihr Publikum in einen regelrechten Walzer-Rausch versetzten. Die Aufträge häuften sich, das Orchester wurde größer, bald spielte man an einem Abend auf mehreren Veranstaltungen.

Mit 21 Jahren trennte sich Strauß Vater schließlich von Lanner, gründete sein eigenes Orchester, ging auf Tourneen und begeisterte bald ganz Europa. Er hatte geheiratet, verließ jedoch die Familie kurz nach der Geburt seines Sohnes Eduard. Deshalb konnte er es auch schwer verhindern, dass seine Söhne – gegen seinen Willen! – ebenfalls Musiker wurden. Zum Glück für tanzbegeisterte Zeitgenossen und die Nachwelt...

Verlassen Sie den Rathauspark beim nahen Ausgang und überqueren Sie die Reichsratstraße.



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