Wien
Musikspaziergänge



STRAUSS - Das Wien des Walzerkönigs ...

von Tita Büttner

EDUARD-STRAUSS-GEDENKTAFEL
(1., Reichsratstraße 9)
„In diesem Haus wohnte von 1886 bis zu seinem Tod am 28.12.1916 der Komponist und Kapellmeister Eduard Strauß“, liest man hier. Eigentlich sollte der „fesche Edi“, wie ihn die Wiener nannten, die Diplomatenlaufbahn einschlagen. Doch auf Wunsch seines Bruders Johann, der sich mehr dem Komponieren von Operetten widmen wollte, übernahm Eduard die Strauß-Kapelle. Mit großem Erfolg, während er als Komponist nicht annähernd an die Popularität der großen Brüder herankam, die er um viele Jahre überlebte. Leider verbrannte er die Notenhandschriften der Strauß-Kapelle.

Gehen Sie die Stadiongasse entlang zur Ringstraße, und fahren Sie mit Straßenbahnlinie 2 zurück zur Oper. Über die Rolltreppe geht es hinunter in die Passage, dort weiter Richtung Karlsplatz zum Ausgang „Secession“. Stadtauswärts, ein Stück die Linke Wienzeile entlang, gelangen Sie zum

THEATER AN DER WIEN
(6., Linke Wienzeile 6)
Dieses Theater wurde 1801 eröffnet und galt damals viele Jahre lang als bedeutende Aufführungsstätte von Opern, Operetten, Sing- und Schauspielen sowie Konzerten. Fast alle Operetten von Johann "Schani" Strauß wurden hier erstaufgeführt – u.a. auch „Die Fledermaus“ und „Der Zigeunerbaron“. Nur „Eine Nacht in Venedig“ ließ Strauß in Berlin uraufführen – aus Wut, weil seine zweite Frau Lilly eine Affäre mit dem damaligen Direktor des Theaters an der Wien hatte. Auch Schanis dritte Frau Adele war mit dem Theater an der Wien verbunden, war sie doch einige Jahre lang Mitinhaberin dieser Bühne.

Künftig wird das Theater an der Wien an seine Vergangenheit als Opernhaus anknüpfen: Nach vielen Jahren als Musicaltheater und beginnend mit rund 80 Mozart-Aufführungen während des Mozart-Jahres 2006 (Mozarts 250. Geburtstag am 27. Jänner wird gebührend gefeiert) wird es wieder zur Opernbühne.

In der Millöckergasse 8 (eine kleine Seitengasse, kurz vor dem Theater), können Sie das „Papageno-Tor“ bewundern, den einstigen Haupteingang des Theaters, mit dem sich Emanuel Schikaneder ein Denkmal gesetzt hat. Ein Denkmal, das er übrigens gar nicht gebraucht hätte. Der Erbauer und erste Direktor des Theaters an der Wien ging nicht nur als Librettist von Mozarts „Zauberflöte", sondern auch als erster Papageno in die Geschichte ein.

Wenn Sie die Linke Wienzeile überqueren, stehen Sie mitten auf dem "Naschmarkt“ (samstags mit Flohmarkt, sonntags geschlossen). Ein kleiner Bummel zwischen den bunten, exotisch duftenden „Standln“ (Wienerisch für Bude, Kiosk) ist angesagt – mit Ausblick auf manch wunderschöne Jugendstilfassade. Spazieren Sie dann die Rechte Wienzeile stadteinwärts bis zu ihrem Ende, überqueren Sie die Wiedner Hauptstraße zum Ressel Park, und gehen Sie hinüber zur Karlskirche. An der Ecke der Technischen Universität nächst der Karlskirche, unmittelbar neben einer Gedenktafel für Antonio Vivaldi, finden Sie eine

(3) GEDENKTAFEL FÜR JOHANN UND JOSEF STRAUSS
(4., Technische Universität/Karlsplatz)
Auf Wunsch von Vater Strauß sollten seine ältesten Söhne ein Studium im Wiener "Polytechnikum" absolvieren, Johann in der kommerziellen und Josef in der technischen Abteilung dieses Instituts. Johann "Schani" Strauß widersetzte sich dem jedoch erfolgreich und auf eine – für einen angehenden Musiker – angemessene Weise: Wegen Singens im Unterricht flog er von der Schule. Sein Bruder Josef hingegen studierte weiter und war auf dem besten Weg, Ingenieur zu werden. Doch als Johann immer erfolgreicher wurde und einen geeigneten Partner und Leiter seiner Strauß-Kapellen suchte, fiel seine Wahl auf Bruder Josef. "Der Pepi“ (wienerisch für Josef), soll der Walzerkönig einmal gesagt haben, "ist der Begabtere von uns beiden, ich bin bloß populärer". Josef erwies sich nicht nur als hervorragender Konzertmeister und Komponist (von ca. 270 Werken), der einen ganz eigenen Stil einbrachte, sondern auch als begnadeter Maler. Seine besondere Liebe galt den Blumen- und Landschaftsbildern. Seine Werke "Dynamiden Walzer", "Sphärenklänge" und "Aquarellen Walzer" weisen auf die Vielfalt seiner Begabungen hin.

(8) KARLSKIRCHE
(4., Karlsplatz)
Nur sieben Wochen nach dem Tod seiner Jetty (Henriette Treffz) stürzte sich Johann Strauß Hals über Kopf in seine zweite Ehe: mit Angelika Dittrich (Lily). Und ließ sich nach vier Jahren wieder scheiden. Die in dieser Kirche vollzogene katholische Trauung sollte jedoch der Grund dafür sein, dass Johann einige Jahre später seine dritte Frau Adele nicht kirchlich heiraten durfte. Weshalb er zum protestantischen Glauben wechselte und Bürger des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha wurde. Wohnsitz blieb weiterhin Wien.

Adele, oder „Frau Johann Strauß“, wie sie sich bis zu ihrem Lebensende nannte, war bei ihrer Hochzeit 1887 nur halb so alt wie ihr damals 62-jähriger Mann. Nicht nur zu Johanns Lebzeiten, sondern noch weitere 31 Jahre nach seinem Tod förderte und vermarktete sie den „Mythos Strauß“ äußerst engagiert.

Vorbei am Henry-Moore-Brunnen vor der Karlskirche zum ...



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