Wien
Musikspaziergänge



MOZART - Auf den Spuren eines Genie ...

von Tita Büttner

Die beiden Opern „La Clemenza di Tito“ und „Die Zauberflöte“, die Motette „Ave verum corpus“, das Klavierkonzert (KV 595) und das Klarinettenkonzert (KV 622), Tänze und Lieder wie: „Komm lieber Mai und mache“ und das Requiem wurden u.a. hier komponiert. 

Zur Uraufführung der Oper „La Clemenza di Tito“, für die er am 14. Juli 1791 den Auftrag erhalten hatte, reiste er bereits Ende August jenes Jahres mit Constanze nach Prag. Am 26. Juli war der Sohn Franz Xaver Wolfgang zur Welt gekommen. Und am 30. September fand in Wien die Erstaufführung der „Zauberflöte“ statt. Überglücklich schrieb Mozart seiner Frau (die gerade wieder auf Kur war): „Liebstes, bestes Weibchen! Eben komme ich von der Oper; sie war ebenso voll wie allzeit ...“.

Am 18. November dirigierte er – als Mitglied einer Freimaurer-Loge – sein letztes vollendetes Werk, die "Freimaurerkantate" (KV 623).

Noch einen ganz anderen, einen speziellen Auftrag, hatte Mozart in jenem Jahr durchzuführen – ein Requiem sollte er komponieren. Für einen geheimnisvollen Unbekannten, der bereits eine hohe Anzahlung geleistet hatte und dessen „unheimlicher grauer Bote“ zur Eile mahnte. Ganz wohl war Mozart bei diesem Auftrag nicht. In Vorahnung des eigenen Todes befürchtete er, die eigene Totenmesse zu komponieren. Heute weiß man, dass der Auftraggeber des Requiems Graf Walsegg-Stuppach war, der es für seine verstorbene Frau Anna bestellt hatte und als eigenes Werk ausgeben wollte. Um nicht erkannt zu werden, hatte er einen Boten gesandt.

Davon aber sollte Mozart nichts mehr erfahren. Seine Vorahnungen bewahrheiteten sich, der Komponist wurde sterbenskrank. Eine der vielen Legenden rund um Mozarts Ende berichtet von einer Probe des Requiems, die noch am Sterbebett stattgefunden hat: „Sie waren bei den ersten Takten des „Lacrimosa“, als Mozart heftig zu weinen anfing, die Partitur bei Seite legte und elf Stunden später, um ein Uhr nachts, verschied.“ Es war die Nacht vom 4. auf den 5. Dezember 1791. Als Todesursache wurde „hitziges Friesel Fieber“ vermerkt - woran Mozart letzten Endes starb, ist bis heute ungewiss. Das Requiem wurde von Mozarts Schüler F. X. Süßmayer vollendet. Mozart hatte ihm noch rechtzeitig die entsprechenden Anweisungen und Skizzen dazu gegeben.

Vom Kaufhaus gehen Sie zurück Richtung Stephansplatz, dann biegen Sie links in den Graben ein. Über den Graben muss Mozart oft gegangen sein, denn hier wohnte er gleich dreimal. Leider existieren die Häuser von damals nicht mehr, doch die Geschichten dieser Wohnstätten sind heute noch interessant:

[6] Graben 29
Von dem einst mächtigen Gebäudekomplex des Verlegers J. F. von Trattner blieb nur mehr der Name einer Gasse übrig: Trattnerhof. Am 23. Januar 1784 zog das Ehepaar Mozart für kurze Zeit in eine der vielen Wohnungen des ausgedehnten Gebäudes. Hier begann Mozart sein „Verzeichnüß aller meiner Werke", die Basis für das spätere Köchelverzeichnis.

[3] Milchgasse / Petersplatz (Gedenktafel) 
Bei der Peterskirche, dort, wo heute das Haus Milchgasse 1 steht, wohnte Mozart von Mai bis September 1781, gleich nach seinem spektakulären Abgang aus dem Deutschordenshaus. Ohne Geld und väterlichen Segen war er damals auf Wohnungssuche gegangen. Hier vermietete eine gewisse Frau Weber preiswerte Zimmer. Sie war Witwe und Mutter von vier Töchtern (den Cousinen des Komponisten Carl Maria von Weber). Mozart kannte die Familie, da er sich einige Jahre zuvor in Tochter Aloysia verliebt hatte. Diese war inzwischen glücklich mit Joseph Lange verheiratet, der später das bekannte unvollendete Porträt Mozarts malte. Also wandte sich Mozart Aloysias jüngerer Schwester Constanze zu.

Mit den Einnahmen aus der Oper „Die Entführung aus dem Serail“, die am 16. Juli 1872 ihre Uraufführung im alten Burgtheater erlebte, konnte Mozart schließlich eine Hochzeit finanzieren. Die Ehe war sehr glücklich. In neuneinhalb Jahren brachte Frau Mozart sechs Kinder zur Welt, von denen jedoch vier noch im Säuglingsalter starben. Sie bewältigte zehn mühsame Übersiedlungen, und da Wolfgang nie ohne sein „Weibchen“ sein wollte, begleitete sie ihn auch auf vielen anstrengenden Reisen.

Ernste Krankheiten machten lange und teure Kuraufenthalte notwendig. Umso erstaunlicher ist es, dass sie 80 Jahre alt wurde und Mozart um 51 Jahre überlebte. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes konnte sie mit Hilfe vieler Wohltäter und dem Erlös aus dem musikalischen Nachlass nicht nur den verbliebenen hohen Schuldenberg abtragen, sondern auch sich und ihren beiden Söhnen eine unbeschwerte Zukunft sichern. Mit ihrem zweiten Mann, Georg Nikolaus von Nissen, verfasste sie eine Mozart-Biografie.

[4] Graben 17 
Als die Liebesbeziehung zwischen Constanze und Amadé in der Milchgasse bekannt wurde, übersiedelte Mozart ein paar Häuser weiter, gleich über den Graben, um so dem Gerede der Leute zu entgehen. In diesem Haus vollendete er die „Haffner-Symphonie“ und „Die Entführung aus dem Serail“.

Gehen Sie den Graben vor bis zum Kohlmarkt, biegen Sie in den Kohlmarkt ein, und gehen Sie auf die Hofburg zu. Am Ende des Kohlmarkts kommen Sie zur

[13] Michaelerkirche
(1., Michaelerplatz)
In dieser Kirche spielte der 17-jährige Joseph Haydn 1749 Orgel (er wohnte nebenan in einer kleinen Dachkammer) und hier wurde das Requiem nur wenige Tage nach Mozarts Tod während der für den Komponisten zelebrierten Seelenmesse aufgeführt – womit sich Mozarts finstere Vorahnung bewahrheitete. In der Kirche finden Sie gleich rechts vom Eingang zwei düstere Reliefdarstellungen mit dem Text: „Am 10. Dezember 1791 wurde in dieser Kirche für Wolfgang Amadeus Mozart das Seelenamt gehalten, dabei erklangen Teile seines Requiems zum ersten Mal“. Graf Walsegg-Stuppach führte das von F. X. Süßmayr vollendete Werk erst im Dezember 1793 auf, mit dem Vermerk: „composto del conte Walsegg“ (komponiert von Graf Walsegg).



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