Noch einen ganz anderen, einen speziellen Auftrag, hatte Mozart in jenem Jahr durchzuführen ein Requiem sollte er komponieren. Für einen geheimnisvollen Unbekannten, der bereits eine hohe Anzahlung geleistet hatte und dessen „unheimlicher grauer Bote“ zur Eile mahnte. Ganz wohl war Mozart bei diesem Auftrag nicht. In Vorahnung des eigenen Todes befürchtete er, die eigene Totenmesse zu komponieren. Heute weiß man, dass der Auftraggeber des Requiems Graf Walsegg-Stuppach war, der es für seine verstorbene Frau Anna bestellt hatte und als eigenes Werk ausgeben wollte. Um nicht erkannt zu werden, hatte er einen Boten gesandt.
Vom Kaufhaus gehen Sie zurück Richtung Stephansplatz, dann biegen Sie links in den Graben ein. Über den Graben muss Mozart oft gegangen sein, denn hier wohnte er gleich dreimal. Leider existieren die Häuser von damals nicht mehr, doch die Geschichten dieser Wohnstätten sind heute noch interessant:
[6] Graben 29
Von dem einst mächtigen Gebäudekomplex des Verlegers J. F. von Trattner blieb nur mehr der Name einer Gasse übrig: Trattnerhof. Am 23. Januar 1784 zog das Ehepaar Mozart für kurze Zeit in eine der vielen Wohnungen des ausgedehnten Gebäudes. Hier begann Mozart sein „Verzeichnüß aller meiner Werke", die Basis für das spätere Köchelverzeichnis.
[3] Milchgasse / Petersplatz (Gedenktafel)
Bei der Peterskirche, dort, wo heute das Haus Milchgasse 1 steht, wohnte Mozart von Mai bis September 1781, gleich nach seinem spektakulären Abgang aus dem Deutschordenshaus. Ohne Geld und väterlichen Segen war er damals auf Wohnungssuche gegangen. Hier vermietete eine gewisse Frau Weber preiswerte Zimmer. Sie war Witwe und Mutter von vier Töchtern (den Cousinen des Komponisten Carl Maria von Weber). Mozart kannte die Familie, da er sich einige Jahre zuvor in Tochter Aloysia verliebt hatte. Diese war inzwischen glücklich mit Joseph Lange verheiratet, der später das bekannte unvollendete Porträt Mozarts malte. Also wandte sich Mozart Aloysias jüngerer Schwester Constanze zu.
[4] Graben 17
Als die Liebesbeziehung zwischen Constanze und Amadé in der Milchgasse bekannt wurde, übersiedelte Mozart ein paar Häuser weiter, gleich über den Graben, um so dem Gerede der Leute zu entgehen. In diesem Haus vollendete er die „Haffner-Symphonie“ und „Die Entführung aus dem Serail“.
Gehen Sie den Graben vor bis zum Kohlmarkt, biegen Sie in den Kohlmarkt ein, und gehen Sie auf die Hofburg zu. Am Ende des Kohlmarkts kommen Sie zur
[13] Michaelerkirche
(1., Michaelerplatz)
In dieser Kirche spielte der 17-jährige Joseph Haydn 1749 Orgel (er wohnte nebenan in einer kleinen Dachkammer) und hier wurde das Requiem nur wenige Tage nach Mozarts Tod während der für den Komponisten zelebrierten Seelenmesse aufgeführt womit sich Mozarts finstere Vorahnung bewahrheitete. In der Kirche finden Sie gleich rechts vom Eingang zwei düstere Reliefdarstellungen mit dem Text: „Am 10. Dezember 1791 wurde in dieser Kirche für Wolfgang Amadeus Mozart das Seelenamt gehalten, dabei erklangen Teile seines Requiems zum ersten Mal“. Graf Walsegg-Stuppach führte das von F. X. Süßmayr vollendete Werk erst im Dezember 1793 auf, mit dem Vermerk: „composto del conte Walsegg“ (komponiert von Graf Walsegg).
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