Wien
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Wohlfühlen in der Donaumetropole
von Thomas Rottenberg

Am Strand der Neuen und der Alten Donau

Überhaupt die Donau. Die haben auch die Wienerinnen und Wiener jahrzehntelang einfach „übersehen“: Seit der Strom 1875 reguliert und somit nicht mehr ständig überschwemmungsgefährlich war, lag Wien nicht mehr „an“, sondern „neben“ der Donau. Erst als in den 70er Jahren zur Verbesserung des Hochwasserschutzes das sogenannte „Entlastungsgerinne“ – ein paralleler Donauarm entlang des ganzen Stadtlaufes des Stromes – errichtet wurde, rückte Wien wieder an die Donau: Die Wiener und Wienerinnen überraschten ihre Politiker und nahmen die 21 Kilometer lange künstliche Insel mitten in der Stadt sofort in Besitz. Heute sind die Ufer der Neuen Donau – insgesamt 42 Kilometer Strand – eine Sensation, um die jede Weltstadt (Rio vielleicht ausgenommen) Wien beneidet: Mit der U1 braucht man vom Stephansplatz, der Stadtmitte, exakt acht Minuten, um zu baden, zu flanieren – oder am Abend in einer der schicken Cocktailbars am Wasser Strandfeeling zu genießen. Nur eines ärgert Herrn und Frau Wiener an der „Insel“: wenn das Bauwerk seiner eigentlichen Funktion als Schutzbau nachkommen muss und das Baden wegen Hochwassers kurzzeitig verboten wird. Dann hagelt es Beschwerden im Rathaus.


Segeln, radeln und laufen

Auch die Segler und Surfer sind sauer, wenn sie wegen Hochwassers ihrem Hobby nicht frönen können. Denn der Wind, der zwischen den Wiener Hausbergen wie durch eine Düse den Fluss entlang weht, kann durchaus als „anspruchsvoll“ gelten. Das bestätigt auch Wiens „Seebär“, Karl Hofbauer, all jenen, die auf der Alten Donau – einem malerischen, alten Donauarm – bei ihm die Kunst des Segelsetzens lernen: „Auf einem großen See kann jeder segeln. Aber auf einem Fluss, der manchmal doch schmal wird, muss man es wirklich können.“ Keine Angst: Es gibt auch Tret-, Ruder- und Elektroboote. Und auf der leichter zu befahrenden Neuen Donau zusätzlich noch einen Wasserskilift.

Um den Weg von der Innenstadt ans Wasser zu finden bedarf es aber nicht unbedingt des Bootes oder der U-Bahn: Wien ist eine ausgesprochene Fahrradstadt. Nicht nur wegen des dichten Netzes an Radwegen (rund 1.000 Kilometer städtischer Radwege lassen immer mehr Wienerinnen und Wiener – trotz des hügeligen Terrains – den Drahtesel besteigen). Auch Wienbesucherinnen und -besucher sind so gut unterwegs: Ob auf geführten Fahrradtouren zu den Sehenswürdigkeiten, auf einer Rundreise zu den Denkmälern der berühmten Komponisten und Dichter in den malerischen städtischen Parks entlang der Ringstraße (etwa dem Stadtpark, dem Volks- oder dem Burggarten – hier sollte man nicht vergessen, sich in dem pittoresken Palmenhaus zu stärken) oder auf eigene Faust mit dem Leihrad: Man ist schneller als zu Fuß und trotzdem hautnah an der Stadt.

Manche Regionen sind überhaupt am besten per Rad zu erleben. Der Prater etwa. Der ist über sechs Millionen Quadratmeter groß, und war ursprünglich ein Stück Aulandschaft, das mitten in der Stadt lag. Die Habsburger benutzten ihn über Jahrhunderte als kaiserlichen Jagdpark. In seinem vordersten Teil durfte das Waldpersonal Gasthäuser und Lustbarkeiten errichten – der Ursprung des heutigen „Wurstelpraters“ mit dem Riesenrad und seinen Attraktionen, von historischen Ringelspielen über Geisterbahnen bis zu hochmodernen Hochschaubahnen. Dahinter erstrecken sich ausgedehnte Wiesen und Wälder: Allein die „Prater Hauptallee“, die etwa bis zur Mitte dieses alten Auwaldes führt, ist fast fünf Kilometer lang. Neben Radfahrern und Inlineskatern gehört sie – mittlerweile zu praktisch jeder Tages- und Nachtzeit – den Joggern. Schließlich freut sich jede Lunge beim Laufen über Waldluft mehr, als über klassische Stadtluft. Wohl auch deshalb führt der Vienna City Marathon, der Jahr für Jahr im Frühling schon weit über 25.000 Läuferinnen und Läufer auf einen Rundkurs durch die Stadt lockt, durch den Prater.

Laufen kann man aber auch anderswo. Rund um die Stadt sind die schönsten Laufstrecken ausgeschildert: Im Lainzer Tiergarten etwa, einem Park am Westrand der Stadt, führt eine der leichteren über 310 Höhenmeter und 13,4 Kilometer durch schattigen Wald zur Hermesvilla. Verlaufen kann man sich selbst als Fremdling nicht, so ausführlich ist die Beschilderung: Das versicherten Läuferinnen und Läufer, die die Wiener Laufrouten auf Herz und Nieren (und Lungen) sofort testeten, als die Schilder aufgehängt waren.

Aber auch in der Stadt kommen Jogger nicht unter die Räder. Bei Sisi etwa. Genau: In Schönbrunn. Leicht möglich, dass die Läufer, die zwischen Gloriette und Kaiserschloss ihre Runden ziehen, auf einer Route unterwegs sind, die schon der Kaiserin als Trainings-Strecke diente. Denn Elisabeth war ihrer Zeit weit voraus – und ihren Zeitgenossen nicht zuletzt auf Grund ihres Fitnessprogramms nicht immer ganz geheuer. Heute würde sie wohl mit Inlineskates unterwegs sein – wenn auch nicht in Schönbrunn, denn dort sind die Wege Kieswege. Stattdessen rollt der meist junge Wiener, die sportliche Wienerin entweder auf der Donauinsel oder – nach dem Vorbild der großen Pariser Nachtskate-Umzüge – am Freitagabend quer durch die Stadt. Nicht immer zur Freude der Autofahrer zwar, aber das ist wahrlich kein Wiener Spezifikum.

Gemma baden

Wienspezifisch – und hier schon erwähnt – ist dagegen der längste Strand, den eine europäische Binnenstadt aufweisen kann: Mit 42 Kilometer Badestrand an der Neuen Donau haben die Wienerinnen und Wiener allerdings noch lange nicht genug. Sobald die Temperaturen es nur irgendwie zulassen, stürmt man die Bäder. Zum Beispiel die Strandbäder an der Alten Donau mit weitläufigen Parkanlagen, wo man selbst an heißen Sommersonntagen noch ruhige Plätze findet. Oder man flüchtet auf die Hügel rund um die Stadt: Wer im Sommer tagsüber das Krapfenwaldlbad am Kahlenberg besucht, bekommt unweigerlich den Eindruck, dass die jungen und schönen Wiener (und Wienerinnen) wohl lieber die weniger hübschen in der Stadt zu ihren Füßen in Büros und Geschäften schmoren lassen und dass in dieser Stadt kaum gearbeitet wird – sei's drum: Wer die Chance hat, einen heißen Sommertag bei netter Gesellschaft in einem Pool mit Panoramablick über die Stadt zu genießen, kann mit seinem schlechten Gewissen offenbar locker leben.

Das Schönbrunner Bad gilt als eines der schönsten Sommerbäder der Stadt. Es bietet ein 50 Meter Sportbecken, einen Fitness- und Wellnessbereich und einen Beachvolleyballplatz. Außerdem ist das Bad von Mitte April bis September täglich geöffnet. Von Anfang Juni bis Mitte August sogar bis 22 Uhr.



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