Salzburg
Musiker



Auf den Spuren großer Musiker
An einen Geschäftspartner in Augsburg schreibt Leopold Mozart am 9. Feber 1756, nachdem er von seiner Frau berichtet hat und von der Geburt des Sohnes: Sie empfiehlt sich beyderseyts, der Bub heisst Joannes Chrisostomus, Wolfgang, Gottlieb.

Der Hausherr der Familie Mozart hieß Lorenz Hagenauer diesem Namen kann man in Salzburg auch heute noch immer wieder begegnen. Das Museum Carolino Augusteum besitzt sein Portrait und es gibt uns den Eindruck eines Menschen, dem die Freuden von Essen und Trinken nicht unbekannt sind. Hagenauer war Stammgast beim Krimpelstätter, am Müllner Berg, bei den Augustinern.
Wenn man den Krimpelstätter, der offiziell „Zum weißen Schwanen“ hieß, verlässt und stadtwärts weitergeht, kommt man nach wenigen Schritten zu einem Haus mit einer Inschrift, die an den Komponisten Joseph Ignaz Assmayr erinnert. In diesem Haus ist er geboren und wenngleich sein Lebenslauf nicht so strahlend oder spektakulär war, so hat Assmayr doch verdient, daß man ihn nicht vergisst. Er steht wie ein Symbol für die Musik seiner Zeit da – er war Schüler Michael Haydns und Lehrer von Anton Bruckner. Und Assmayr hat es wie sein Lehrer zum Organisten von St. Peter gebracht, und wie seinen Schüler hat es ihn nach Wien gezogen, wo er Hofkapellmeister war.

Mit einem Weg von Gedenktafel zu Gedenktafel alleine ließe sich ein „Musikalischer Spaziergang durch Salzburg“ leicht gestalten – oder mit einer Tou zu den Geburts- und Wohnhäusern oder mit einer mit einer zu den Gasthäusern.

Da gibt es nicht nur den vorhin erwähnten Krimpelstätter immer noch, auch andere Gasthäuser kann man in unsere Tagen ebenso besuchen wie in jenen Wolfgang Amadeus Mozarts oder Michael Haydns. Dieser jüngere Haydn war ein Stammgast im Peterskeller, der ja nur wenige Meter von seiner Grabstätte entfernt liegt. Leopold Mozart erwähnt in einem Brief, wie gerne Michael Haydn beim Wein säße.

An anderer Stelle berichtet er von einem improvisierten Konzert zu Ehren des abwesenden Sohnes – Wolfgang Amadeus war zu dieser Zeit mit seiner Mutter auf dem Weg nach Paris. Man habe Wolfgang so ausgiebig gefeiert, dass der Luster des Gasthauses Eizenberger nac Venedig zur Reparatur geschickt werden musste! Der „Eizenberger“ war schon damals der „Mohrenwirt“ in der Judengasse, und unter diesem Namen gibt es ihn heute noch.

Diesem „Mohren“ schräg gegenüber begegnen wir einem Großen, den eine seiner wenigen Reisen hier gebracht hat – im August 1825 war Franz Schubert hier zu Gast. Er beschrieb seine Ankunft in Salzburg in einem Brief an seinen Bruder: „Der folgende Tag war nämlich der schönste Tag von der Welt und in der Welt … Wir fuhren durch das Tal wie durch das Elysium.“ Wenige Schritte von hier entfernt lag damals die Stadttrinkstube – dort hat einmal Felix Mendelssohn Bartholdy gewohnt.

Fast jedes Kaffeehaus, jedes Hotel, jedes Gasthaus hat einmal einen großen Komponisten beherbergt, war oder ist, dank den Salzburger Festspielen, allsommerliches Domizil eines großen Sängers oder Dirigenten, hat einen Musikerstammtisch. Der große Richard Mayr, unvergesslicher Sarastro, allererster Ochs auf Lerchenau, entstammt sogar der Salzburger Gastronomie – auf ihn ist das Gablerbräu in der Linzer Gasse stolz.

Wenn wir schon auf der anderen Seite der Salzach sind, zu Füßen des Kapuzinerbergs, sollten wir die Gelegenheit nützen und die Linzer Gasse weiter gehen, aufwärts, stadtauswärts. Zur linken Hand liegt dort die Sebastianskirche mit ihrem Friedhof, der von der Grabkapelle des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau beherrscht wird.

Wenige Meter vor dem Eingang zu diesem berühmten Grabmal liegt, weit bescheidener aber vielleicht noch berühmter, ein anderes Grab – Konstanze, die Witwe Mozarts, hat hier mit ihrem zweiten Mann, Georg Nikolaus von Nissen, ihre letzte Ruhe gefunden, ebenso wie Leopold Mozart, der Vater. Auch Konstanzes Tante liegt hier begraben – Genoveva Weber, geborene Brenner. Sie hat nicht den Umweg über die Mozartsche Verwandschaft gebracht, um in die Musikgeschichte einzugehen, sie hat selbst für diesen Zugang gesorgt. Ihr Sohn Carl Maria von Weber war also ein Vetter von Konstanze und ihrer Schwester Aloysia, der Frühgeliebten.

In Salzburg musste Carl Maria von Weber tief betroffen den Tod der Mutter erleben. Er hatte hier bei Michael Haydn Unterricht genommen, unter dessen Anleitung sein opus 1 entstanden war – „Sechs Fughetten“.

St. Sebastian birgt auch die letzte Ruhestätte von Theophrastus Paracelsus – das wäre eigentlich in unseren speziellen Zusammenhang nicht von so großer Bedeutung, aber … Paracelsus hat einige Zeit, um 1525, auf der anderen Seite der Salzach gelebt, und zu eben dieser Zeit wohnte im gegenüberliegenden Haus ein ganz Großer – Paul Hofhaymer. Der Gedanke, dass der größte Arzt und der „der Tonkunst größter Meister seiner Zeit“, so nennt ihn die Gedenktafel an dem Haus Pfeifergasse 18, einander hier so nahe waren, gibt dieser stillen Salzburger Seitengasse eine unglaubliche Faszination. Hofhaymer ist in diesem Haus im Jahre 1537 gestorben. Er war der berühmteste Orgelspieler seiner Zeit.

Die Frage, ob der Sebastiansfriedhof schöner ist als der Petersfriedhof oder ob der Petersfriedhof schöner ist als der Sebastiansfriedhof – die lässt sich erstens nicht klären und ist zweitens müßig. Alter ist der Petersfriedhof – er ist überhaupt der älteste unter den bestehenden Friedhöfen des deutschen Sprachraums.

Die Denkmäler für Michael Haydn und für Nannerl Mozart in der Kirche St. Peter haben wir ja schon erwähnt – die letzte Ruhe haben beide auf dem Petersfriedhof gefunden, in der sogenannten Kommunegruft. In den Arkaden des Petersfriedhofs findet sich die letzte Ruhestätte der Familie Haffner – die durch Mozarts Werke KV 250 und KV 385 in die Musikgeschichte eingegangen sind – durch die „Haffner-Serenade“ und die „Haffner-Sinfonie“.

Und im Zentrum des alten Friedhof liegt ein Mann begraben, dem das musikalische Salzburg unserer Zeit verpflichtet ist – Bernhard Paumgartner. Ob als Festspielpräsident oder als Rektor des Mozarteums, als Leiter seiner Camerata oder als Musikhistoriker oder einfach als Anreger und spiritus rector Salisburgensis – Paumgartner hat über Jahrzehnte dem Kulturleben dieser Stadt eine Richtung gegeben.

Text: Prof. Gerhard Tötschinger



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