Kein anderer österreichischer Künstler der Nachkriegszeit schuf so viele Werke im öffentlichen Raum wie Max Weiler, der am 27. August 1910 in Absam in der Nähe von Innsbruck geboren wurde.
Seinen 100. Geburtstag 2010 nahm der Verein Per Pedes zum Anlass, eine Führung zu den wichtigsten öffentlich zugänglichen Arbeiten Weilers zusammenzustellen. Sie findet einmal im Monat statt, und dies ausnahmsweise nicht zu Fuß, sondern per Bus.
Unter dem Titel Weiler Parcours gibt es eine ganze Reihe von Werken zu entdecken, an denen man sonst oft achtlos vorbeigeht oder -fährt: Bildstöcke an der Hallerstraße, eine Mosaiksäule im Eingangsbereich eines Modegeschäftes, Wandbilder an Hotels oder im Innsbrucker Casino. Die wohl eindrücklichsten Arbeiten Weilers im öffentlichen Raum entstanden 1946/47 in der Theresienkirche auf der Hungerburg – ein lange Jahre als „Skandalwerk“ geschmähtes Werk –, 1961/62 in der Pfarrkirche Maria am Gestade im Stadtteil Sieglanger, für die Weiler eine 28 Meter lange Betonglaswand schuf, und 1954/55 für den nach dem II. Weltkrieg wieder errichteten Innsbrucker Hauptbahnhof. Die beiden 8 x 12 und 6 x 10 Meter großen Bahnhofsfresken, von Weiler für die einander gegenüberliegenden Schmalseiten konzipiert, zeigen Szenen aus Geschichte und Gegenwart Tirols. Sie mussten aufgrund der völligen Neugestaltung des Bahnhofes 2003/04 abgenommen werden, wurden restauriert und in der neuen Halle nebeneinander an der östlichen Längsseite installiert.
Wer sich übrigens auf eigene Faust auf den Weg machen möchte, sollte bei einzelnen Weiler-Werken beachten, dass sie nur zu bestimmten Zeiten besichtigt werden können. Anders als die Bilder am Hauptbahnhof, der rund um die Uhr geöffnet ist, sind die Wandbilder in der Innsbrucker Hofgärtnerei von Montag bis Freitag, 7.45 bis 12 und 12.30 bis 16.45 Uhr, die Fresken in der Theresienkirche täglich von 7 bis 18 Uhr zu sehen. Am Tiroler Landestheater hebt und schließt sich der von Weiler gestaltete Eiserne Vorhang vor und nach jeder Vorstellung.
Informationen:
Per Pedes Tirol,
Dr. Monika Frenzel,
Tel. +43-664-4339419,
office@perpedes-tirol.at,
www.perpedes-tirol.at